Kurt Landauer (28.07.1884 – 21.12.1961)

Landauer führte den FC Bayern zwischen 1913 und 1951 mit Unterbrechungen 18 Jahre lang als Präsident.
Kurt Landauer wurde am 28. Juli 1884 in Planegg bei München geboren. Die jüdischen Eltern waren Kaufleute und betrieben ein Bekleidungsgeschäft in der Münchner Innenstadt. Dem FC Bayern trat Landauer 1901 als 17-Jähriger bei. Er spielte selbst, 1913 wurde er zum ersten Mal Präsident. Im Ersten Weltkrieg ließ er das Amt ruhen, kämpfte für Deutschland.
Nach dem Krieg kehrte er zurück und verkaufte wieder Anzeigen für die Neuesten Münchner Nachrichten. 1919 wurde er erneut Präsident des FC Bayern.
In diesen Jahren gründete sich dort die NSDAP und rekrutierte ihre ersten Anhänger. „Antisemitisch verseucht“ sei die Stadt damals schon gewesen, sagt der Historiker Dietrich Schulze-Marmeling. Er hat sich in mehreren Büchern mit der jüdischen Vergangenheit des FC Bayern beschäftigt. Der Verein war damals besonders, gab allen die gleichen Aufstiegschancen. In einer Zeit, in der die ersten Juden vertrieben wurden, war das die Ausnahme. Weitere jüdisch geprägte Vereine waren Eintracht Frankfurt und der 1. FC Nürnberg.
Landauer war ein Visionär: Er reformierte die Nachwuchsarbeit und organisierte Testspiele gegen internationale Mannschaften. Er lud Teams aus Budapest, Prag und Wien nach München ein, gegen die es hohe Niederlagen setzte. Das war ihm aber nicht so wichtig: Diese Teams spielten nicht den englischen Kick-and-Rush-Stil, sondern setzten auf kurze Pässe und dienten Landauer als Vorbild für seinen FC Bayern. Eher investierte er in den Kader als in ein Stadion. Er holte jüdische Spieler aus Ungarn und Tschechien. „Viele Themen, die heute bei den Vereinen diskutiert werden, sprach Landauer auch an“, sagt Schulze-Marmeling. Der FC Bayern von Kurt Landauer spiegelte das Künstlerviertel Schwabing des damaligen München wieder, der Heimat der Bayern.
So viel Professionalität stieß beim DFB auf Widerstand. Landauer befürwortete gegenüber dem DFB den Berufsfußball. Es gab Streit. Der DFB sah Fußball als Amateursport und verbot internationale Transfers. Ein Beschluss, der klar gegen die Bayern gerichtet war. In Österreich gab es ab 1924 die ersten Profis, in Ungarn ab 1926. In Deutschland zahlten viele Vereine damals ihren Spielern illegale Gehälter. Erst 1932, als die Nationalmannschaft immer schlechter wurde, beschloss der DFB die Einführung einer Profiliga in Deutschland.
„Unsere oberste Behörde setzt sich über ihre Vereine hinweg, geht unbeirrt eigene Wege, gleichwohl ob die Vereine dabei Schaden erleiden“, schrieb Landauer 1925 in der Vereinszeitung unter dem Titel Der DFB auf dem Kriegspfad. Man kann sich Landauer gut als tobenden Vorgänger von Uli Hoeneß vorstellen, „Landauer konnte sehr bestimmt sein“, sagt Dietrich Schulze-Marmeling.
Landauers Charakter wird vom Historiker als „urbayerisch und weitblickend“ beschrieben. 1928 spielten 535 Jugendspieler in 36 Jugendmannschaften des Vereins, es war die größte und beste Nachwuchsabteilung in Deutschland. 1932 schlägt der FC Bayern im Finale um die deutsche Meisterschaft Eintracht Frankfurt. Meistertrainer ist der Jude Richard Kohn, damals Europas begehrtester Coach. Es ist der erste Titel, der nächste folgt erst 1969.
Für die Nazis war der FC Bayern danach der Judenclub. Im Gegensatz zum Lokalrivalen TSV 1860, den schon früh Nationalsozialisten mitführten. Kurt Landauer musste zurücktreten und wurde im KZ Dachau interniert. Vier seiner sechs Geschwister wurden von den Nazis ermordet. Er kam nach zwei Monaten frei und emigrierte 1939 in die Schweiz. Auch im Untergrund versuchte er, beim FC Bayern die Fäden zu ziehen. Bei einem Testspiel in der Schweiz 1943 winkten die Spieler ihrem Präsidenten im Exil auf der Tribüne zu, mehr Kontakt erlaubte die anwesende Gestapo nicht.
Mit der erfolgreichen Generation um Beckenbauer, Hoeneß und Breitner geriet das Kapitel Landauer in Vergessenheit. „Nach den Erfolgen ab 1965 interessierte sich niemand mehr für die Zeit zwischen 1918 und 1945“, sagt Dietrich Schulze-Marmeling. Erst ein Artikel der „Zeit“ und Recherchen von Historikern brachte 2003 die Ultras der Schickeria auf das Thema. Lange vor der Vereinsführung wollten sie wissen, wo die Wurzeln ihres Vereins lagen. Und begannen zu recherchieren.
Sie organisierten Lesungen, trafen sich mit Landauers Neffen Uri Siegel. Seit 2006 richtet die Schickeria das „Antirassistische Kurt-Landauer-Turnier“ aus. Ein Fußballturnier, bei dem die Ultras und befreundete Gruppen auch Vorträge organisieren und Filme wie Schindlers Liste zeigen. Auch Schulze-Marmeling wurde mal eingeladen und rechnete mit bierseligen und grölenden Fußballfans: „Ich saß in einem Bierzelt vor 300 Leuten, es war komplett still“, sagt er, „so ein Interesse an meiner Lesung habe ich nirgendwo sonst gespürt“.
Es folgten Choreografien zum 125. Geburtstag von Kurt Landauer, zur Erinnerung an die Meisterschaft 1932 und im vergangenen Februar beim Spiel gegen Frankfurt ein Banner, das die komplette Südkurve überspannte. „Der FC Bayern und ich gehören nun einmal zusammen und sind untrennbar voneinander“ stand da. Mit dieser Szene endet auch der Film Landauer. Die Schickeria erhielt für ihr Engagement rund um Kurt Landauer den Julius-Hirsch-Preis des DFB für ihr Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus und Homophobie.


 

 

Der Verein setzte sich erst ab 2009 aktiv mit Landauer auseinander. Vor allem Karl-Heinz Rummenigge griff das Engagement der Fans auf und erwähnte Landauer in seinen Reden. 2009 legte er zum 125. Geburtstag Landauers einen Kranz in Dachau an seiner ehemaligen KZ-Zelle nieder, wo bereits ein Strauß der Ultras der Schickeria lag.
Landauer kam nach dem Krieg zurück ins zerstörte München. 1947 wurde er zum dritten Mal Präsident des Vereins. Er versuchte, von den Amerikanern die Spiellizenz für den Club zurück zu erhalten und Fußball in der Stadt wieder populär zu machen. Bei den Neuwahlen 1951 wurde Landauer scharf attackiert, vor allem die Handballer des Vereins und einige Fußballer waren nicht mehr mit ihm zufrieden. Landauer versöhnte sich aber kurze Zeit später mit der Clubführung um den neuen Präsidenten Julius Scheuering. 1955 lieh er dem angeschlagenen Verein 10.000 Mark, am 21. Dezember 1961 starb er. Seit 2013 ist Kurt Landauer Ehrenpräsident.

Quelle: http://www.zeit.de/sport/2014-10/kurt-landauer-fc-bayern-film

Konrad Heidkamp (27.09.1905 – 06.03.1994)

Konrad „Konny“ Heidkamp wechselte zur Saison 1928/29 zum FC Bayern. Obwohl er gebürtiger Düsseldorfer war, identifizierte er sich wie kaum ein anderer mit der Kapitänsrolle beim FC Bayern. Besonders in den finsteren Zeiten des Nazi-Regimes sowie in den Kriegs- und Nachkriegsjahren sorgte der Nationalspieler für den Zusammenhalt der Mannschaft und des gesamten Vereins. Der energische Rheinländer – wegen seiner Schusskraft auch „Grenadier“ genannt – überzeugte auf der linken Abwehrseite vor allem durch Zweikampfstärke und präzises Passspiel.

Seine charakterlichen Vorzüge machten den Spielführer der Meistermannschaft von 1932 zu einem Vorbild weit über den eigenen Verein hinaus. Ein Beispiel: Während viele Vereine 1940 einem Aufruf von Generalfeldmarschall Hermann Göring zur „Metallspende“ gefolgt waren und ihre Pokale bereitwillig zur Einschmelzung für die Waffenproduktion übergeben hatten, bewahrten die Bayern ihre Trophäen weiterhin in der Geschäftsstelle in der Münchner Innenstadt auf. Im Spätsommer 1942 setzten die Luftangriffe auf die Stadt ein – und so gerieten die Pokale der Bayern in Gefahr.Rettung der Vereinstrophäen

Die rettende Idee hatte Magdalena Heidkamp, die junge Ehefrau von Kapitän Konny. Sie erinnerte sich an einen Bauern in Ascholding bei Wolfratshausen, bei dem sie als Kind die Ferien verbracht hatte. Mit einem Holzvergaser-Auto brachte man die in Kisten verpackten Schmuckstücke dorthin und lagerte sie in einem Raum neben dem Stall.

Hier waren sie in Sicherheit – bis zum Frühjahr 1945, als die Amerikaner kurz vor dem Einmarsch standen. Ihnen eilte der Ruf voraus, wild auf Souvenirs zu sein, beispielsweise auf Pokale, Wimpel und Ehrenabzeichen. Ein zweites Mal rettete das Ehepaar Heidkamp die wertvollen Vereins-Trophäen und vergrub die Kisten auf dem Ascholdinger Bauernhof.Meisterheld von 1932

Mehr als zweieinhalb Jahrzehnte später besichtigte Magda Heidkamp das soeben eröffnete Vereinszentrum an der Säbener Straße. In ihren Erinnerungen „Mein Leben mit Konny Heidkamp“ schreibt sie: „Dort bekam ich zum ersten Mal die Pokale zu sehen, die ich bisher nur in Kisten kannte.“

Sportlich war Konny Heidkamps größter Erfolg der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1932 – es war die erste in der Geschichte des FC Bayern. Unter Trainer Richard Dombi siegte der FCB gegen Eintracht Frankfurt durch Tore von Rohr und Krumm mit 2:0. Kapitän Heidkamp lief als Verteidiger auf. 

Gerd Müller (03.11.1945)

40 Tore in einer Bundesligasaison – das schafft nur einer: Gerd Müller. 1972 war es, als der kleine, bullige Bayern-Stürmer diesen bis heute gültigen Liga-Rekord aufstellte. Insgesamt gewann er sage und schreibe sieben Mal die Torjägerkrone. Zuvor hatte er in seinem Heimatort Nördlingen gespielt, wo er am 3. November 1945 das Licht der Welt erblickte und später eine Lehre als Weber gemacht hatte.

Doch Müllers Leidenschaft war schon immer der Fußball. In München gelang ihm der große Durchbruch. Der FC Bayern und Müller passten einfach ideal zusammen. Trainer Zlatko „Tschik“ Cajkovski liebte das Offensiv-Spiel und „kleines, dickes Müller“, wie „Tschik“ seinen Torjäger nannte, konnte das tun, was er am liebsten machte: Tore schießen.

Diese Tätigkeit brachte er zur Perfektion. In unvergleichlicher Weise erzielte er seine Treffer, bald sprach man respektvoll vom „Müllern“. Gerd Müller wurde zum Inbegriff des Strafraumstürmers und zum Schrecken der gegnerischen Torhüter. In 427 Bundesligaspielen für den FC Bayern zappelte der Ball 365 Mal im gegnerischen Netz – eine Quote, die bis heute weltweit ihresgleichen sucht.

„Vielleicht wären wir ohne Gerd Müller und ohne seine Tore noch immer in unserer alten Holzhütte an der Säbener Strasse„

(Franz Beckenbauer im November 1995 anlässlich des 50. Geburtstages von Gerd Müller)

Beim FC Bayern: von 1964 bis 1979

27 Bundesliga Spiele (365 Tore)

74 Europapokal Spiele (66 Tore)

Deutscher Meister: 1969, 1972, 1973 und 1974

DFB Pokalsieger : 1966, 1967, 1969, und 1971

Europapokal der Pokalsieger: 1967

Europapokal der Landesmeister: 1974, 1975 und 1976

Weltpokalsieger: 1976

62 A-Länderspiele (68 Tore) für den DFB

Weltmeister: 1974

Europameister: 1972

Fussballer des Jahres: 1967 und 1969

Europas Fussballer des Jahres: 1970

Bundesliga Torschützenkönig: 1966/67, 1968/69, 1969/70, 1971/72, 1972/73, 1973/74, 1977/78

Torschützenkönig Europas: 1970 und 1972

1979 verließ der „Bomber der Nation“ München und ließ seine erfolgreiche Karriere in den USA bei den Fort Lauderdale Strikers ausklingen. 1992 kehrte er zum FC Bayern zurück und arbeitet seitdem als Jugend- und Amateurtrainer.

Im Strafraum hat er sich immer wohl gefühlt, doch beim FC Bayern ist er zu Hause.

Franz Beckenbauer (11.09.1945)

Am Anfang stand eine Ohrfeige. Nur weil ein Spieler des Lokalrivalen TSV 1860 München dem 13-jährigen Franz Beckenbauer eine solche verpasste, schloss sich dieser nicht den „Löwen“ an, sondern dem FC Bayern. Das war 1958 und es war der Beginn einer unvergleichlichen Karriere.

Im Verlauf von mehr als 40 Jahre, bis heute, hat Beckenbauer, den FC Bayern geprägt wie kaum ein anderer. 1965 stieg er mit dem Klub in die Bundesliga auf, je vier Mal wurde er Deutscher Meister (1969, 1972-74) und Pokalsieger (1966, 1967, 1969, 1971), drei Mal Europapokalsieger der Landesmeister (1974-76), je ein Mal Europapokalsieger der Pokalsieger (1967) und Weltpokalsieger (1976). Alles mit dem FC Bayern.

Der Weltmeistertitel 1974 war jedoch die „Krönung“ des „Kaisers“. Seine Eleganz, seine scheinbare Schwerelosigkeit am Ball und seine Genialität trugen ihm diesen Beinamen ein.

Beim FC Bayern: von 1958 bis 1977

424 Bundesliga Spiele (44 Tore)

71 Europapokal Spiele (6 Tore)

Deutscher Meister 1969, 1972, 1973 und 1974

DFB Pokalsieger : 1966, 1967, 1969, und 1971

Europapokal der Pokalsieger: 1967

Europapokal der Landesmeister: 1974, 1975 und 1976

Weltpokalsieger: 1976

103 A-Länderspiele (14 Tore) für den DFB

Weltmeister: 1974

Europameister: 1972

Fussballer des Jahres: 1966, 1968, 1974 und 1976

Europas Fussballer des Jahres: 1972 und 1976

Nachdem er 1991 Vizepräsident bei Bayern München geworden war, wurde er zweimal Interimscoach bei diesem Verein für die entlassenen Erich Ribbeck beziehungsweise Otto Rehhagel. Dabei errang er im Sommer 1994 mit dem FC Bayern München den deutschen Meistertitel sowie 1996 den UEFA-Pokal.

Am 25. November 1991 wurde Beckenbauer zum Vizepräsidenten des FC Bayern München gewählt. Von 1994 bis 2009 war er Präsident des Vereins.

Der Verein hat unter seiner Präsidentschaft die Position als führender Fußballverein in Deutschland ausgebaut.

Sepp Maier (28.02.1944)

Ist er der bekannteste Bayer der Welt? Vielleicht. Jedenfalls war er einer der besten Torhüter der Welt: Josef-Dieter Maier, oder besser bekannt als Sepp Maier. Die „Katze von Anzing“ bildete mit Franz Beckenbauer und Gerd Müller viele Jahre das Rückgrat des FCB. Der gelernte Bauschlosser wollte ursprünglich Schauspieler werden.  Ein „Entertainer“ ist er geworden, halt nicht auf irgendeiner Bühne, sondern auf Fussballplatz.  Sepp Maier wurde als „Karl Valentin des Fussballs“ charakterisiert und gilt noch heute als grösster Spassvogel in der Geschichte der Bundesliga.

Beim FC Bayern: von 1962 bis 1979

473 Bundesliga Spiele (davon 442 oder 13 Jahre ohne Unterbrechung)

44 Europapokal Spiele

Deutscher Meister:1969, 1972, 1973 und 1974

DFB Pokalsieger : 1966, 1967, 1969 und 1971

Europapokal der Landesmeister: 1974, 1975 und 1976

Europapokalsieger der Pokalsieger 1967

Weltpokalsieger: 1976

95 A-Länderspiele für den DFB

Weltmeister: 1974

Europameister: 1972

Fußballer des Jahres 1975, 1977 und 1978

„Deutschlands Torhüter des Jahrhunderts“

Von 1994 bis 2008 war Maier Torwarttrainer beim FC Bayern München. Von 1988 bis zum 10. Oktober 2004 war er zudem Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft.

 

Paul Breitner (05.09.1951)

Exzentriker, Revoluzzer, Querkopf, unbequemer Rebell – Paul Breitner war ein Fußballer, an dem sich die Geister schieden. Fußballerisch prägte er als großer Stratege entscheidend den Bayern-Stil der frühen 80er Jahre und war zudem eine der dominierenden Persönlichkeiten in der Nationalmannschaft. Als Lattek 1969 Trainer beim FC Bayern München wurde, nahm er seine beiden Musterschüler Breitner und Hoeneß mit. Im Trikot der Bayern sicherte sich Breitner schnell einen Stammplatz. Hart, energisch, reaktionsschnell, konditionsstark und schussfreudig trug er als Offensivverteidiger und Mittelfeldspieler wesentlich zu den Erfolgen seiner Mannschaft bei. Mit den Münchnern erlebte er Anfang der 70er Jahre seine größten sportlichen Erfolge.

Nach der WM 1974 wechselte Breitner zu Real Madrid, wo er zusammen mit Günter Netzer ein glänzendes Mittelfeld-Gespann bildete. Mit den Königlichen wurde er 1975 Meister und Pokalsieger, 1976 holte er dann wiederum die spanische Meisterschaft. Im Sommer 1977 kehrte er dann wieder zurück in die Bundesliga zu Eintracht Braunschweig. Bei den Niedersachsen blieb er aber nur eine Saison und schloss sich 1978 erneut dem FC Bayern an.

In seiner zweiten Zeit beim deutschen Rekordmeister wurde Paul Breitner zum Wortführer und absoluten Chef der Mannschaft, bald auch Mannschaftskapitän und neben Karl-Heinz Rummenigge der große Star.

Beim FC Bayern: von 1970 bis 1974 und 1978 bis 1983

255 Bundesliga Spiele (83 Tore)

38 Europapokal Spiele (11 Tore)

Deutscher Meister: 1972, 1973, 1974, 1980 und 1981

DFB Pokalsieger : 1971
 und 1982

Europapokal der Landesmeister: 1974

48 A-Länderspiele (10 Tore) für den DFB

Weltmeister: 1974

Europameister: 1972

Fussballer des Jahres: 1981

Nach einem Foul des Hamburgers Wolfgang Rolff musste er zur Mitte der Saison 1982/83 seine Laufbahn beenden. Seine letzte große Begegnung war sein Abschiedsspiel, das eine Weltauswahl mit 3:2 gegen den FC Bayern gewann. Seit 2007 ist Breitner als Scout für den FC Bayern München tätig.

 

Uli Hoeneß (05.01.1952)

1970 folgte Hoeneß dem Ruf des neuen Bayern-Trainers Udo Lattek, der neben Hoeneß  auch Paul Breitner  zum FC Bayern holte. Am 15. August 1970 (1. Spieltag der Saison 1970/71) debütierte der 18-jährige Hoeneß.

Dribbel- und Konditionsstärke zeichneten ihn in seiner aktiven Zeit aus. Dazu kam sein Ehrgeiz, der auch heute noch typisch für ihn ist. Als schließlich eine Knieverletzung seine Karriere beendete, wechselte der damals 27-Jährige ins Management beim FC Bayern (1979).

Beim FC Bayern: von 1970 bis 1979

239 Bundesliga Spiele (86 Tore)

37 Europapokal Spiele (9 Tore)

Deutscher Meister: 1972, 1973 und 1974

DFB Pokalsieger: 1971

Europapokal der Landesmeister: 1974, 1975 und 1976

Weltpokalsieger: 1976

36 A-Länderspiele (5 Tore) für den DFB

Weltmeister: 1974

Europameister: 1972

Als Manager – bzw. seit der Umwandlung des Klubs in eine AG als stellvertretender Vorstandsvorsitzender – machte Hoeneß den Klub zu einem der sportlich und wirtschaftlich erfolgreichsten der Welt.

Auch als er sich aus dem operativen Geschäft zurückzog, prägte er den Verein von 2009 bis 2014 als Präsident – der FC Bayern wurde zu einer Weltmarke „Für mich ist das kein Job, für mich ist das Leidenschaft!“ Solche Sätze sprach beim FC Bayern nur einer: Uli Hoeneß.

Hoeneß gilt bis heute als „Macher“ des Vereins.

Franz Roth (27.04.1946)

Verewigt in den Annalen des deutschen Rekordmeister hat sich „Bulle Roth“ bereits in seiner ersten Saison in München. Der damals 21 Jahre alte Memminger traf im Finale des Europapokals der Pokalsieger 1967 gegen die Glasgow Rangers in der Nachspielzeit zum 1:0-Endstand. Auch bei zwei der drei Landesmeister-Titeln 1974 bis 1976 traf er entscheidend. „Bulle Roth“ war der Mann für die wichtigen Tore beim FC Bayern. Seinen Spitznahmen verdankt er seinem unnachahmlichen Spielstil und seinem Trainer Tschik Cajkovski: „Du hast ja Kraft wie ein Stier“. Franz Roth spielte 22 Jahre für den FC Bayern und musste 1977 seinen Karriere wegen zwei Achillessehnenrissen beenden.

Beim FC Bayern: von 1976 bis 1978

322 Bundesliga Spiele (72 Tore)

65 Europapokal Spiele (11 Tore)

Deutscher Meister: 1969, 1972, 1973 und 1974

DFB Pokalsieger : 1967, 1969 und 1971

Europapokal der Landesmeister: 1974, 1975 und 1976

Weltpokalsieger: 1976

4 A-Länderspiele für den DFB

Heute betreibt Franz Roth Sportgeschäfte in Bad Wörishofen und in Marktoberdorf.

 

Udo Lattek (16.01.1935 – 31.01.2015)

Mit acht Titeln ist Udo Lattek der erfolgreichste Meistertrainer der Fußball-Bundesliga seit ihrer Gründung 1963. Auf Rang zwei folgt Ottmar Hitzfeld (7) vor Hennes Weisweiler und Jupp Heynckes (je 4). Insgesamt gewann Lattek während seiner Karriere 15 Titel. Neben Giovanni Trapattoni ist Lattek der einzige Trainer, der alle drei Europapokale gewinnen konnte.

Udo Lattek war von 1970 bis 1975 Trainer des FC Bayern München und gewann in dieser Zeit dreimal die Deutsche Meisterschaft, 1971 den DFB-Pokal und 1974 den Europapokal der Landesmeister. Nach Stationen bei Borussia Mönchengladbach, Borussia Dortmund und dem FC Barcelona kehrte er 1983 nach München zurück. In den darauffolgenden vier Jahren holte er als Trainer erneut drei Deutsche Meisterschaften und zwei DFB-Pokalsiege mit dem FC Bayern.

„Sein Name ist so eng mit dem Aufstieg des FC Bayern München in den erfolgreichen 70er Jahren verbunden. Udo Lattek war einer der erfolgreichsten deutschen Fußballtrainer, dazu war er über Jahrzehnte lang eine der großen Persönlichkeiten des Sports, national und international. Der FC Bayern hat einen großen Trainer und Freund verloren. Udo Lattek wird in unserem Klub niemals in Vergessenheit geraten.“

(Karl-Heinz Rummenigge im Nachruf zum Tod von Udo Lattek 2015)

Hans-Georg Schwarzenbeck (03.04.1948)

Hans-Georg „Katsche“ Schwarzenbeck war sein ganzes Fußballer-Leben treu. Einmal dem FC Bayern München, für den er von 1966 bis 1982 spielte, und dann vor allem auch seinem „Chef“ Franz Beckenbauer, in dessen langem Schatten er stets stand. Während seiner Spielerlaufbahn bekam der waschechte Münchner viele Spitznamen verpasst.Man nannte ihn den „treuen Vasallen“ oder den „Adjutanten“ oder gar das „Anhängsel“. Bei seinen Freunden hieß er immer nur der „Katsche“. Zu seiner Zeit gab es noch den typischen Vorstopper, den „Ausputzer“, eine Rolle, die ihm glänzend lag. Denn wenn einer in der Abwehr der Nationalelf oder beim FC Bayern abräumte, was sich so in Tornähe befand, dann war es des „Kaisers Bodyguard“. „Katsche“ fiel in seiner Profikarriere nie groß auf, aber war letztlich sehr effektiv für das Spielsystem des deutschen Rekordmeisters.

Beim FC Bayern: von 1966 bis 1981

416 Bundesliga Spiele (21 Tore)

43 Europapokal Spiele (1 Tore)

Deutscher Meister: 1969, 1972, 1973, 1974, 1980 und 1981

DFB Pokalsieger : 1967, 1969 und 1971

Europapokal der Landesmeister: 1974, 1975 und 1976

Europapokalsieger der Pokalsieger: 1967

Weltpokalsieger: 1976

44 A-Länderspiele für den DFB

Weltmeister: 1974

Europameister: 1972

Nach seiner Sportlerlaufbahn führte Schwarzenbeck bis 2008 einen Schreibwarenladen in München.