Entfesselte Bayern drehen Spiel gegen Hoffenheim

Was für ein Spiel! Dank eines furios herausgespielten 5:2 (2:2)-Erfolgs gegen 1899 Hoffenheim hat der FC Bayern seinen 16-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze verteidigt. In einer höchst unterhaltsamen und von beiden Seiten offensiv geführten und temporeichen Partie setzte sich der deutsche Rekordmeister nach frühem Zwei-Tore-Rückstand verdient durch und feierte seinen dritten Sieg in Folge nach der Winterpause.

Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena gingen die Gäste durch Mark Uth (3. Minute) und Serge Gnabry (12.) früh in Führung. Robert Lewandowski (21.) und Jérôme Boateng (25.) trafen aber noch vor der Halbzeitpause zum Ausgleich zugunsten der Gastgeber, die nach dem Seitenwechsel durch einen Doppelschlag von Kingsley Coman (63.) und Arturo Vidal (66.) die Partie endgültig drehten. In der Schlussminute traf der eingewechselte Sandro Wagner zum 5:2-Endstand.

Aufstellung

Im Vergleich zum 4:2-Erfolg in der Vorwoche gegen Werder Bremen nahm Heynckes fünf Änderungen in der Startelf vor. David Alaba, Sebastian Rudy, Corentin Tolisso, Arturo Vidal und Kingsley Coman rückten anstelle von Juan Bernat, James, Thomas Müller, Franck Ribéry (alle auf der Bank) sowie Javi Martínez (nicht im Kader) in die Anfangsformation.

Spielverlauf

Die Partie begann aus Sicht der Gastgeber denkbar ungünstig. Nach einem Foulspiel von Joshua Kimmich an Bayern-Leihgabe Serge Gnabry im Strafraum konnte Sven Ulreich zwar den nachfolgenden Strafstoß parieren, doch Uth traf im Nachsetzen zur frühen Hoffenheimer Führung (3.). Neun Minuten später erhöhte Gnabry mit einem satten Flachschuss aus 20 Metern sogar auf 2:0 – so früh lagen die Münchner im eigenen Stadion zuletzt 1977 gegen Duisburg mit zwei Toren hinten.

Die Bayern brauchten einen Moment, um sich gegen die lauf- und einsatzfreudigen Hoffenheimer von diesem Rückschlag zu erholen, schlugen dann aber eiskalt zurück. Zunächst lenkte Lewandowski (21.) einen Schuss von Kimmich unhaltbar für Torhüter Oliver Baumann zum Anschlusstreffer ab, vier Minuten später war Boateng (25.) zur Stelle und drückte einen Robben-Eckball per Kopf aus kurzer Distanz zum 2:2-Ausgleich über die Linie.

In der Folgezeit hatten die Münchner mehr vom Spiel, ohne dabei zu klaren Torchancen zu kommen. Hoffenheim beschränkte sich auf gelegentliche Gegenstöße, die aber allesamt wirkungslos verpufften. In der Endphase der ersten Halbzeit hatten Alaba (38.) und Lewandowski (45.) noch zwei aussichtsreiche Gelegenheiten, den Führungstreffer zu erzielen, doch beide zielten nicht genau genug. Nach 45 atemberaubenden Minuten ging es mit dem 2:2 in die Pause.

Auch im zweiten Durchgang blieben die Bayern die spielbestimmende Elf, im letzten Drittel fehlte ihnen aber zunächst die letzte Entschlossenheit. Die Gäste Hoffenheim spielten munter mit und blieben mit ihren Vorstößen weiter gefährlich. Ein Doppelschlag durch Coman (63.) und Vidal (66.) brachte die Bayern Mitte der zweiten Halbzeit dann aber endgültig auf die Siegerstraße. Hoffenheim hatte danach nicht mehr viel entgegenzusetzen, der kurz zuvor eingewechselte Wagner erhöhte in der Schlussphase noch auf 5:2 (90.).

FC Bayern – 1899 Hoffenheim 5:2 (2:2)

  • FC Bayern Ulreich – Kimmich (85. Wagner), Boateng, Süle, Alaba – Rudy – Robben (77. Rafinha), Tolisso (64. Müller), Vidal, Coman – LewandowskiErsatz Starke – Bernat, James, Ribery
  • 1899 Hoffenheim Baumann – Bicakcic (46. Akpoguma), Vogt, Hübner (67. Kramaric) – Kaderabek, Grilitsch, Geiger, Rupp (59. Amiri), Zuber – Uth, GnabryErsatz Stolz – Schulz, Zulj, Szalai
  • Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin)
  • Zuschauer 75.000 (ausverkauft)
  • Tore 0:1 Uth (3.), 0:2 Gnabry (12.), 1:2 Lewandowski (21.), 2:2 Boateng (25.), 3:2 Coman (63.), 4:2 Vidal (66.), 5:2 Wagner (90.)
  • Gelbe Karten – / Bicakcic, Hübner