Paul Breitner (05.09.1951)
Exzentriker, Revoluzzer, Querkopf, unbequemer Rebell – Paul Breitner war ein Fußballer, an dem sich die Geister schieden. Fußballerisch prägte er als großer Stratege entscheidend den Bayern-Stil der frühen 80er Jahre und war zudem eine der dominierenden Persönlichkeiten in der Nationalmannschaft. Als Lattek 1969 Trainer beim FC Bayern München wurde, nahm er seine beiden Musterschüler Breitner und Hoeneß mit. Im Trikot der Bayern sicherte sich Breitner schnell einen Stammplatz. Hart, energisch, reaktionsschnell, konditionsstark und schussfreudig trug er als Offensivverteidiger und Mittelfeldspieler wesentlich zu den Erfolgen seiner Mannschaft bei. Mit den Münchnern erlebte er Anfang der 70er Jahre seine größten sportlichen Erfolge.
Nach der WM 1974 wechselte Breitner zu Real Madrid, wo er zusammen mit Günter Netzer ein glänzendes Mittelfeld-Gespann bildete. Mit den Königlichen wurde er 1975 Meister und Pokalsieger, 1976 holte er dann wiederum die spanische Meisterschaft. Im Sommer 1977 kehrte er dann wieder zurück in die Bundesliga zu Eintracht Braunschweig. Bei den Niedersachsen blieb er aber nur eine Saison und schloss sich 1978 erneut dem FC Bayern an.
In seiner zweiten Zeit beim deutschen Rekordmeister wurde Paul Breitner zum Wortführer und absoluten Chef der Mannschaft, bald auch Mannschaftskapitän und neben Karl-Heinz Rummenigge der große Star.
Nach einem Foul des Hamburgers Wolfgang Rolff musste er zur Mitte der Saison 1982/83 seine Laufbahn beenden. Seine letzte große Begegnung war sein Abschiedsspiel, das eine Weltauswahl mit 3:2 gegen den FC Bayern gewann. Seit 2007 ist Breitner als Scout für den FC Bayern München tätig.